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Institut Raum & Energie führt gemeinsam mit einem Gutachterteam im Auftrag des Umweltbundeamtes in den nächsten drei Jahren mit Modellkommunen ein Planspiel durch, um zu prüfen, ob handelbare Flächenzertifikate ein Instrument sein können, den Flächenverbrauch zu vermindern und die Innenentwicklung zu erleichtern. Dabei sollen alle Instrumente des Flächenmanagements in ihrer Wirkungsweise überprüft werden.

Hintergrund

Trotz Bevölkerungsrückgang werden jeden Tag in Deutschland fast 80 Hektar neue Siedlungs- und Verkehrsfläche ausgewiesen. Das 30-ha-Ziel der der nationalen Nachhaltigkeitsstrategie ist so ernstahft gefährdet. Hiermit verbunden sind außerdem steigende Infrastrukturkosten und eine zunehmende Flächenversiegelung. Das vorhandene Instrumentarium des Flächenmanagements scheint also nicht ausreichend zu sein.

Gegensteuern könnte ein überregionaler Handel mit Flächenzertifikaten, bei dem insgesamt nur so viel Fläche Außenbereich neu bebaut werden darf, wie zur Einhaltung des Zieles von 30 Hektar pro Tag zulässig ist.

Das Planspiel

Der Modellversuch setzt sich aus zwei Kernelementen zusammen:

1. Kommunale Fallstudien (ab 2013)

Mit 15 bereits ausgewählten Kommunen werden zur Erprobung des Instruments Flächenhandel Fallstudien durchgeführt. Dabei sollen die Ausgangsbedingungen, Zielsetzungen und Entscheidungsprozesse bei Flächenausweisungen beleuchtet werden. Hieraus wird abgeleitet, wie Flächenausweisungen mit dem Kauf (oder Verkauf ) von Flächenzertifikaten verbunden werden könnten.

2. Kontrolliertes Feldexperiment (ab 2014)

Nach dem erfolgreichen Start des Modellversuchs mit 15 Modellkommunen im Jahr 2013, wird Anfang des Jahres 2014 die zweite Projektphase gestartet, an der bis zu 100 Modellkommunen teilnehmen können. In einem kontrollierten Feldexperiment wird ein Planspiel zur Simulation des Flächenhandels durchgeführt. Dabei werden im Zeitraffer alle Flächenausweisungen der kommenden 15 Jahre sowie der damit verbundene Kauf und Verkauf von Flächenzertifikaten dargestellt. Hierfür werden computerunterstützte Sitzungen durchgeführt, an denen ausgewählte Vertreterinnen und Vertreter der Kommunen teilnehmen. Ihre Aufgabe besteht darin, in der Simulation Planungen oder Maßnahmen in ihrer Kommune für die Umsetzung auszuwählen und entsprechend Zertifikate zu kaufen oder zu verkaufen. Durch das Gutachterteam werden die Funktions- und Leistungsfähigkeit eines Flächenhandelssystems überprüft. Die Ergebnisse werden den teilnehmenden Kommunen in einem Auswertungsworkshop vorgestellt und mit ihnen diskutiert.

Entwicklungsagentur Rendsburg